Mittwoch 20 August 2025 : Geöffnet von 10:00 – 17:00 Uhr.

Aktuelle Sonderausstellung

Apocalypses. Was haben sie in Hiroshima gesehen ?

Apocalypses. Was haben sie in Hiroshima gesehen ?

Vor 80 Jahren fielen die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki. Haben wir die Bedeutung und einschneidenden Folgen diesesEreignisses je begriffen ? Die von dem Genfer Fotografen und Künstler Nicolas Crispini gestaltete Ausstellung beleuchtet die unmittelbaren Erinnerungen an das Geschehen sowie dessen Vermächtnis anhand von Fotos, Videos, Büchern, Objekten, Tonaufnahmen, und Interviews. Der Rundgang steht unter der Überschrift der nuklearen Apokalypse, eines Weltuntergangs, der alles Leben auf dem Planeten auszulöschen droht. Daran erinnern auch eine Reihe von Persönlichkeiten, unter ihnen der berühmte Protestant Albert Schweitzer.

Die Ausstellung bietet verschiedene Blick- und Hörperspektiven : Hiroshima und Nagasaki nach der Bombe, verschwundene oder verstümmelte Leichen, Berichte von Überlebenden von damals und heute, eine Geografie der Nukleartests und Atomunfälle seit 1945.

Aber auch das Vorantreiben der atomaren Bewaffnung durch die Sieger des Zweiten Weltkriegs ist dargestellt: Fotos mit Widmung der Insassen der Bomber vom 6. und 9. August 1945, Variationen zum Thema Bombe in Kleidung, Spielzeug, Comics und Songs, eine Wahl zur Miss Atombombe in den USA…

Staub

Drei Bodeninstallationen nehmen Staub auf, der auch von den Atomtests stammen könnte, die Frankreich von 1960 bis 1966 in der algerischen Sahara durchführte. Die Apokalypse unter uns, als biblisches und als nukleares Vermächtnis. Es gibt ein „vor” und ein „nach” Hiroshima. Die Bilder der Katastrophe kündigen eine Welt an, die in Staub enden könnte.

Blinde Schatten

In Hiroshima haben Menschen, die von der Bombe vollständig verbrannt wurden, ihre Umrisse auf dem Boden oder an Wänden hinterlassen. Greifbarer sind die Verbrennungen, die erblindeten Augen und das Leid der Überlebenden vom August 1945. Wer verewigt sie ? Vor allem Japaner…

Kann man noch zum Himmel aufblicken ?

Am 6. August 1945 um 8:15 Uhr schaut der Arzt Michihiko Hachiya in den Himmel über Hiroshima, als dieser plötzlich aufreißt : Ein Blitz, darauf eine Explosion und eine unbeschreibliche Hitzewelle, zerstören sein Haus und hinterlassen ihn als Sterbenden. Doch er überlebt und schreibt in den darauffolgenden 55 Tagen ein Tagebuch, aus dem 19 Auszüge zu hören sind.

Atlas 235

Spiele, Kleidung, Comics, Filme, Musik, Literatur, Briefmarken, signierte Fotos – die Atombombe ist ein Verkaufsschlager. Davon profitiert die Wirtschaft ebenso wie das Image dieser Waffe, die in der Sprachregelung der Sieger des Zweiten Weltkriegs als „sauber” gilt. Beispiele : Bikinis, Miniaturbomben als Bausatz oder ein Memory-Spiel mit 16 Paaren von Atompilzen.

Was haben Sie gesehen ?

13 Überlebende der Atombombe erzählen Nicolas Crispini von ihrem persönlichen 6. August 1945 und den darauffolgenden Tagen. Ergänzt wird die Installation wird durch Luftaufnahmen von dreizehn Landschaften, die die weltweite Geografie der Atomtests und -unfälle von 1945 bis heute nachzeichnen.